Wir sehen uns in Afrika!

Wir sehen uns in Afrika![1]

Tansania Vorbereitungstreffen vom 09. – 11. Juni an der FernUni in Hagen

Spätestens nach dem Vortrag von Prof. Roman Loimeier[2] aus Göttingen, stellt sich das erste Tansania „Reisegruppenwirgefühl“ ein. Gebannte und interessierte Gesichter im Seminarraum während seines packenden und faktenreichen Vortrags zum Thema „Islam in Ostafrika“. Rege Frage und Antwort im Plenum und beim anschließenden Mittagessen in der Mensa glückliche Gesichter.

Ja, wir sind die Gruppe der Studentinnen und Studenten, die vom 01. – 15. Oktober unter der Leitung von Prof. Jürgen G. Nagel[3]und dem Lehrbeauftragten Henrik Lührs[4] nach Tansania reisen dürfen.

Gruppenfoto

Schnell wird Prof. Loimeier noch in der Mensa aufgefordert mitzureisen.  Geht natürlich nicht, aber das Kompliment an so viel sympathische Fachkompetenz kommt an. Das bereits bestehende Forschungsinteresse der FernUnistudentinnen und FernUnistudenten[5] zum Thema Tansania ist auf jeden Fall nachhaltig befeuert worden und mit Konzentration geht es in den Nachmittag. Die zuvor gebildeten 6 Arbeitsgruppen zu den Exkursionsthemen (Suaheli-Kultur, Indischer Ozean & Handelswege, Kolonialherrschaft, Dekolonisationsprozess, Urbanisierung, Landwirtschaft & Umgang mit der Natur) stellen ihre Ergebnisse und Thesen vor. Erarbeitet aus den insgesamt 29 auf der Moodle Lernplattform von den Dozenten zur Verfügung gestellten Artikeln. Zusätzliche Literatur der Teilnehmerinnen und Teilnehmer immer erwünscht und auch vorhanden. Da macht es sich bezahlt, dass jeder einen „Afrikabezug“ mitbringt.

Doch jetzt mal der Reihe nach. Begonnen hat das Treffen am Donnerstag, 09. Juni um 14 Uhr. 23 Studentinnen und Studenten treffen sich in Raum 6 des KSW in Hagen, um ihre Exkursion im Oktober 2016 vorzubereiten. Beworben haben sich alle bereits im Herbst 2015 und ihren Bezug zu Afrika und dem Thema der Tansania Exkursion „Transkulturelle Netzwerke und globale Abhängigkeiten“ schriftlich dargelegt. Die vom Lehrstuhl ausgewählte Reisegruppe trifft sich nun zum ersten Mal komplett, um sich kennen zu lernen, Organisatorisches zu besprechen und zur gemeinsamen inhaltlichen Arbeit am Exkursionsthema. Die reine Organisation wie Zimmerbelegung, Zahlungsmodalitäten und allgemeine Fragen zur Reisevorbereitung sind schnell geklärt und die nötigen Absprachen dazu laufen bis Samstag im Hintergrund. Auch die Vorstellungsrunde kommt gleich auf das Wesentliche, wer bringt welches Wissen, Vorerfahrung und Expertise zum Exkursionsthema mit. Neben einer Afrikanistin, einem ehemaligen Entwicklungshelfer, einer Tourismusfachfrau, geht es weiter über Teilnehmer mit beruflicher Afrikaerfahrung, privaten Kontakten nach Afrika und natürlich bei fast allen der fachliche Bezug über Hausarbeiten und mündlichen Prüfungen, Bachelorarbeiten und eingereichten Promotionsprojekten zu Themen rund um Tansania, Afrika bzw. aus dem Themengebiet der außereuropäischen Geschichte. Außerdem gibt es einige exkursionserfahrene Studentinnen und Studenten – vor allem die Teilnehmer und Teilnehmerinnen der Namibiaexkursion 2012 finden etliche inhaltliche Anknüpfungspunkte. So ist die ganze Gruppe gespannt auf die Verteilung der Themen für die Referate, die im Vorfeld angefertigt werden müssen und während der der Reise vorgetragen werden.[6] Hier sei schon verraten, alle finden ihr Thema und noch viele Anregungen dazu.

Um die Gruppe mit dem Afrikavirus endgültig zu infizieren, wird Herr Wolf-Dieter Ventzki als Referent begrüßt, um über seine Auslands- und Afrikaerfahrung als Projektmanager und Produktionsingenieur im Auftrag der Weltbank in der Entwicklungshilfe zu referieren. Jahrelang hat er dafür gesorgt, die Genehmigungen für Projekte in afrikanischen Behörden zu erwirken.[7] Schnell wird deutlich: wer sich einmal auf den Kontinent mit Herz und Seele eingelassen hat, der will Afrika nie mehr missen. Ermutigt von so viel Leidenschaft beginnt nun die Arbeitsphase des Treffens zu den Themen der Exkursion. Es folgen Analyse und Diskussion der Artikel, Thesenbildung, Textentwürfe, Verständnisfragen, Klärungen… Gut, dass die Mensa eine sonnige Terrasse hat – und Kaffee im Ausschank. Im Plenum dann Diskussionen, Frage und Antwort, eifriges Notieren. Dann schon der nächste Programmpunkt. Das Filmteam der FernUniversität[8] unterstützt durch einen externen Journalisten[9] stellt sich vor. Wieder Gruppenarbeit und Brainstorming zu Themen, Konzepten und Locations für die Filme, die auf der Exkursion entstehen sollen. Jede und jeder bringt sein Wissen und seine Erfahrungen ein. Es entstehen erste brauchbare Ansätze.

Ach ja, da gab es noch die Referatsthemenverteilung. Kein Problem. Die ausgelegten Listen sind während des Seminars gefüllt worden, Rücksprachen mit den Dozenten gehalten und alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben ihr Interessensgebiet gefunden. Einige haben zwei Vorschläge in der Liste.  Na ja, das wäre dann doch zu viel. Das gibt es ja auch noch die Rechercheaufgabe für das Filmprojekt, den Blog, die individuelle Reisevorbereitung, die Literatursuche, das Thesenpapier…

Als sich die Gruppe am Samstag, den 11. Juni  um 15 Uhr trennt, haben alle nicht nur ganz viel Wissen gesammelt und ausgetauscht, sondern es ist eine Vorfreude und Wissbegierde auf eine tolle Studienreise und ein wunderbares Land entstanden.

Wir sehen uns in Afrika!

MUNGU AKUPE KILA LENYE KAERI[10]

Claudia Schüller


[1] Tut mir leid, dies ist ein FernUniblog, da geht nix ohne Fußnote!!!

[2] Ethnologe, lehrt am Institut für Ethnologie und Ethnologische Sammlung der Georg-August-Universität Göttingen, für Interessierte: LOIMEIER, Roman: Muslim Societies in Africa. A Historical Anthropology, Bloomington: Indiana University Press, 2013.

[3] Erfahrener Exkursionschef und Leiter des Lehrgebiets „Geschichte Europas in der Welt“ an der FernUni in Hagen.

[4] Auch Pilot, Autor und IT-Experte.

[5] Eigentlich ganz normale Leute, die aber in ihrer Freizeit neben ihrem Job, Familie, Kinder, Enkelkinder, Haus, Hund und Katze mit Leidenschaft Hausarbeiten schreiben, mündliche Prüfungen ablegen und Literaturrecherche betreiben.

[6] Wenn es sein muss auch zwischen „Busch und Borke“ (Zitat Prof. J. Nagel). Es geht also nicht um ausgefeilte Power Point Folien, sondern einen 20 minütigen Vortrag „on the spot“.

[7] Da hat es manchmal Monate gebraucht bis die Unterschriften am richtigen Platz waren.

[8] Hinter der Kamera Alexander Reinshagen und Sascha Senicer vom Fernuni Zentrum für Medien und IT – kurz ZMI. Beide mit Namibia Exkursionserfahrung.

[9] Als Redakteur Bernd Hamer, externer Journalist, Radiomann, Sprecher.

[10] Tansanischer Segensspruch auf Kisuaheli. Abgeschrieben von der afrikanischen Tischdekoration gestiftet von Henrik Lührs im ansonsten funktional nüchternen Seminarraum. Asante sana! (Danke!)

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