Exkursion Indien

Reisetageblog

Unser Reiseblog zur Indien-Exkursion (23. Oktober bis 8. November 2022)

Jodhpur

1. Tag (Sonntag, 23.10.2022)

Einen reibungslosen Flug hatte die Gruppe von Frankfurt über Neu Delhi nach Jodhpur, der zweitgrößten Stadt Rajasthans mit 1,1 Millionen Einwohnern. Bei einem Heritage Walk konnten wir einen ersten Eindruck gewinnen: von der stadtbeherrschenden Festung, dem Gassengewirr der Altstadt, dem Treppenbrunnen und dem in britischer Zeit erbauten Uhrturm, der den Mittelpunkt des Marktplatzes (Sardar Market) bildet. Besonders eindrücklich waren die Vorbereitungen des Lichterfestes (Diwali), das höchste indische Fest.

2. Tag: Jodhpur (Montag, 24.10.2022)

Mit dem Bus gelangten wir nach Mandore, dem Verbrennungsort der Maharadschas. Nach 60 Jahren wurde die Residenz im 15. Jahrhundert von dort nach Jodhpur verlegt, der Ort der zeremoniellen Verbrennung verblieb jedoch in Mandore. In den weitläufigen Gartenanlagen sprangen uns zunächst Languren-Affen ins Auge. Am individuellen Verbrennungsort jedes einzelnen Maharadschas wurde ein einem hinduistischen Tempel ähnelndes Gebäude errichtet, das allerdings keinerlei sterbliche Überreste birgt – die Asche der Verstorbenen wurde nämlich im Ganges verstreut. Die erhaltenen Gebäude bestehen aus rotem Sandstein und sind lose aufgereiht. Besonders bemerkenswert sind die feingliedrigen Steinmetzarbeiten, mit denen Wände und Decken übersät sind. Diese Gebäude wurden in der Regel vom Sohn des verstorbenen Herrschers in Auftrag gegeben. Die leicht gestauchten, vielgliedrig abgestuften Türme sind charakteristisch für Hinduarchitektur, während flache Kuppeln von muslimischen Einflüssen zeugen. Lotosblumen-Reliefs sind als Symbol der Reinheit an vielen Säulenbasen zu finden.


Im Anschluss fuhren wir zurück nach Jodhpur, wo sich ein Felsplateau 120 Meter über dem Umland erhebt. Diese Lage wurde für das Mehrangarh-Fort genutzt, welches wie viele ähnliche Bauten Rajasthans Ruf als Land der Festungen und Paläste begründet. Einige von ihnen wurden 2013 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen. Die seit dem 10. Jahrhundert errichteten Großbauten, deren Hauptzweck stets zwischen Festung und Palast schwankte, sind die wichtigsten Zeugen einer hinduistisch geprägten Profanarchitektur. Die semiariden Gebiete sind für die Landwirtschaft nicht ideal; vielmehr machten die Salzgewinnung und auch die strategische Lage in einem Netz von Handelswegen die besondere Bedeutung der Region aus: Die Handelsstraße zwischen Kabul und der Seidenstraße traf auf Verbindungen zur Küste und zum Industal.

Unser Reisebegleiter Ranveer kommentierte, dass Priester vor dem Festungsbau befragt wurden betreffs der besten Ausrichtung der Festung. Auf dem Weg zur Festung spielte ein Ravanahatha (Saiteninstrument) Spieler und eine Gruppe mit Tabla, Trommel und Sarangi rajasthanische Volksmusik. Ranveer erklärte die Bedeutung des Khejri Baumes, eines Erbsengewächses, für die Ernährung der Bevölkerung und der Kamele.

Das Fort betraten wir durch erste Tor (Jai Pol). Das sechste Tor Loha Pol (Eisentor) ist mit Metallspitzen beschlagen um gegen Elefantenangriffe zu schützen. An der Innenseite sind Handabdrücke von 15 Maharanis, die Sati begangen hatten. Das Museum betritt man über den Krönungshof. Elefantensättel (Howdah), Sänften (Palanquins), Waffen, inklusive Akbars Schwertes, und Miniaturmalereien der Marwari-Schule wurden in Nebenräumen ausgestellt.

Im Phool Mahal (Blumenpalast) des königlichen Appartements gab es zu Maharaja-Zeiten Tanzvorführungen, Konzerte und Gedichtslesungen. Im Moti Mahal (Perlenpalast) fanden Ratsversammlungen statt. Hinter den fünf gegenüberliegenden Alkoven mit den Gitterfenstern versteckten sich Balkone, auf denen die Frauen zuhören konnten ohne gesehen zu werden.

In einer Nische wurden Instrumente zum Opiumkonsum, der den Vishnus erlaubt ist, ausgestellt. Den Vishnus folgen strengen Regeln. Sie sind tierlieb, Vegetarier, umweltfreundlich und antialkoholisch. Es gibt verschiedene Turbanmodelle und Arten ihn zu binden, von denen uns zwei demonstriert wurden.

Zum Abschluss besuchten wir die tempelförmige, prächtige Marmorgedenkstätte Jaswant Thada für Jaswant Singh II. (reg. 1878-95). In dieser befindet sich dessen Thron und eine Ahnengalerie der Raos. Der Garten enthält viele potentielle Heilpflanzen, unter anderen den Yaheem- oder Niembaum, der vor allem für Magenerkrankungen und als Antiparasitikum verwendet wird. Unser Abendessen hatten wir im Garten des Spice Route Restaurant. Dieser endete mit einem Diwalifeuerwerk für uns.

Blogbeitrag: Fabian Fechner und Jörg Niehoegen

 

3. Tag: Von Jodhpur nach Udaipur (25.10.2022)

Nach einem frühen Start in Jodhpur führte uns die heutige Etappe zunächst auf der Autobahn in Richtung Süden.
Für die Einhaltung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit sorgten Kühe auf der Straße. Ab von der Autobahn fuhr unser Bus schließlich in westlicher Richtung durch das Aravalligebirge. Nach insgesamt vierstündiger Fahrzeit erreichten wir den Jain-Tempel Ranakpur. Wie wir von Ranveer Singh erfuhren, ist dies einer der fünf
Haupttempel der Jains. Der weiße Marmomtempel soll einer der schönsten auf unserer Rundreise sein.

 

                     

 

Nur circa 0.5% der indischen Bevölkerung gehört dem Glauben der Jains an. Leben und leben lassen ist das Motto der Jains und dies bezieht auch Tiere mit ein. Daher verwundert es nicht, dass Jains vegetarisch leben. Sie verzichten auch auf Alkohol- und Tabakkonsum. Unser indischer Tourguide klärte uns über zwei Gruppierungen innerhalb der Jains auf. Die “Shvetambaras” sind Jain-Asketen, sowohl männliche wie auch weibliche, die an ihrer weißen Kleidung zu erkennen sind und keine Schuhe tragen. Ein Mundschutz sorgt dafür, dass sie nicht versehentlich Insekten einatmen. Ehe “Shvetambaras” sich auf dem Boden niederlassen, fegen sie diesen, um keine Insekten zu verletzen.

 

                   

Die zweite Gruppierung sind die “Digambaras”, was soviel wie die Luftbekleideten bedeutet. Um allem Materiellen zu entsagen verzichten sie sogar auf Kleidung. Bei unserem Besuch des Ranakpur-Tempels sahen wir keine Digambaras.
Nach einer erholsamen Mittagspause im schattigen Innenhofs eines naheliegenden Restaurants ging es auf der nun winzigen Straße weiter durch das Aravalligebirge. Jedes entgegenkommende Auto machte ein zentimetergenaues Manövrieren erforderlich. Die Durchschnittsgeschwindigkeit lag vermutlich weit unter 30 Stundenkilometer. Erst zum Sonnenuntergang erreichten wir wieder die Autobahn. Wir gönnten uns noch eine kurze Pause. Dann brachte der Bus uns endgültig nach Udaipur, dem Ziel der heutigen Strecke. Es war ein langer Tag mit vielen Stunden im Bus. Doch der elegante Ranakpur-Tempel und die vielen Eindrücken der Überlandfahrt hatten uns längst dafür entschädigt. Das Dinner auf der Dachterrasse unseres Hotels mit Blick über die Stadt sorgten für einen rundum gelungenen Tag.

           

Blogbeitrag und Bilder: André Kretschmann und Hubert Wiest

 

4. Tag: Udaipur (26.10.2022)

Heute Vormittag starteten wir um 8.30h vom Hotel aus, um möglichst vor den großen Menschenmengen den Stadtpalast in Udaipur zu besichtigen. So waren wir schon gegen 9.00h am Palast – dem größten Palast in Rajasthan und wunderschön direkt am Pichola-See gelegen. Nach einem informativen Vortrag über den Vishnu-Kult im Hinduismus ging es an die ausführliche Besichtigung des Teils des Palastes, der für die Öffentlichkeit zugänglich ist. In den anderen Teilen sind Hotels untergebracht und auch die Familie des Maharana wohnt noch dort. Der Ende des 16. Jahrhunderts begonnene Palast wurde in mehreren Etappen erweitert und an die aktuellen Bedürfnisse angepasst, wirkt aber dennoch wie aus einem Guss.

Im Anschluss ging es durch eine belebte und quirlige Straße zum nahe gelegenen Jagdish-Tempel, einem hinduistischen Tempel aus dem Beginn des 17. Jahrhunderts. Das Innere des nach außen offenen Tempels ist schlicht, das Äußere hingegen vollständig mit detailliert gearbeiteten Reliefs verziert. Da während unseres Besuchs eine Zeremonie mit Musik stattfand, hatte man einen lebendigen und sehr intensiven Eindruck der Religionsausübung.

 

Nach einem kurzen Lunch-Break bestiegen wir eine Art großen Kahn, mit dem wir über den künstlich angelegten und ca. 3 x 4 km großen See fuhren. Die Stimmung war relaxt und vom Boot aus konnten wir die verschiedenen alten See-Villen der königlichen Familie als auch die Inseln im See bewundern. Auf der Insel Jag Mandir angekommen hatten wir etwas Zeit über die kleine Insel und ihren Garten zu schlendern. Gerne wären wir noch etwas länger geblieben. Nach einer erneuten kurzen Bootsfahrt fuhren wir zu einem Garten, den der Maharana für seine Tochter – so lautet zumindest eine der Erzählungen um die Entstehung – hat errichten lassen. In der gepflegten Anlage gibt es Orte, die „Monsunregen“ oder „Regen im Wald“ heißen und bei denen man bei geschlossenen Augen aufgrund der Wasserspiele tatsächlich meint, sich an einem solchen Ort zu befinden. Dann ging es mit Tuk-Tuks (helle Begeisterung bei allen Teilnehmern!) zum Apna Jatan Center, einer NGO, die es Kindern aus ärmeren Familien und einer unsicheren Wohngegend ermöglicht, tagsüber in einer sicheren Umgebung lernen zu können, so lange ihre Eltern an ihrer Arbeitsstelle sind.

Mit den sich dann noch anschließenden Vorträgen über die hinduistische Mewar Miniaturmalerei und die Mogul-Miniaturen, mit denen wir viel Informationen über diese kunstgeschichtlichen Themen erhielten, ging ein wunderschöner, ereignisreicher Tag, an dem wir alle viel Neues gelernt, gesehen und erfahren haben in einem roof top Restaurant bei leicht scharfen indischem Essen zu Ende.

 

 

5. Tag: Fahrt nach Ajmer (27.10.2022)

Nachdem wir früh morgens Abschied von der weißen Stadt Udaipur genommen hatten, wies uns Ranveer Singh auf die Tagelöhner am Wegesrande hin. Da der Wohnraum auf dem Lande günstiger ist, fahren die Tagelöhner morgens in die Stadt, um nach Arbeit zu suchen. Diese Arbeitskräfte lassen sich von Subunternehmern anwerben, welche die Arbeiter*innen an Firmen oder Privatpersonen vermitteln und einen Teil des Lohnes behalten. In Indien gibt es zwar eine kostenlose Gesundheitsversorgung, aber im Krankheitsfall kein Krankengeld. Ebenso wenig gibt es Arbeitslosengeld, was Kinderarbeit begünstigt, wenngleich sie offiziell verboten ist.

In Ergänzung zum gestrigen Referat erläuterte Ranveer Singh uns die Hinduistische Götterwelt, deren Kosmos aus 330 Mio. Gottheiten besteht, die alle eine unterschiedliche Funktion haben und oft Naturgewalten zugewiesen werden, wie etwa der Sonne oder einem Fluss. Mitten zwischen den Häusern sahen wir eine riesengroße rötliche Zementfigur, die den Gott Shiva darstellt, einen der drei Hauptgottheiten, erkennbar an seinen Attributen Trommel, Dreizack, Schlange und Mond.

Ranveer Singh versteht den Hinduismus weniger als eine Religion, als eine Lebensweise. Man kann nicht zum Hinduismus übertreten, sondern muss als Hindu geboren werden. Eine Konvertierung aus anderen Religionen wird von der hinduistischen Gemeinschaft nicht als vollwertig anerkannt, wenngleich die Hindus jegliche Art der Spiritualität tolerieren. Die Positionierung der einzelnen Personen in unterschiedliche gesellschaftliche Schichten zeigen, wie ihre Seele sich im vorherigen Leben verhalten hat. Reich und gesund zu sein bedeutet, auf Grund eines guten Karmas aufgestiegen zu sein. So entsteht eine große Akzeptanz der Gesellschaftshierarchie.

Jasmin hielt ein Referat über Thomas Roe, der als erster Botschafter von England versuchte, Handelskontakte mit Indien zu ermöglichen und zu erleichtern. Dabei verfolgte er vier Ziele: Die East India Company sollte uneingeschränkten Zugang zu den Häfen Indiens bekommen, Hafen- und Zollgebühren sollten erlassen werden, die Unantastbarkeit aller Engländer sollte garantiert werden und die Beschränkung des portugiesischen Handels sollte erfolgen.  Sie schilderte uns seine Misserfolge und erklärte, dass er trotzdem einen gewissen Erfolg verbuchen konnte, da er vier Handelsstationen errichtete, und zudem viele für die EIC relevante Informationen zu Indien in Form von Briefen, Tagebüchern und Notizen verfasste.

              

 

Die nächste Station unserer Fahrt war der Pilgerort Ajmer, der sowohl für Hindus, als auch für Moslems von Bedeutung ist. Im Sufismus lässt sich die obligatorische Hadsch nach Mekka durch sieben Pilgerreisen nach Ajmer ersetzen, das berühmt ist für seine zahlreichen Moscheen. Mit den Tuktuks fuhren wir zum Government Museum Ajmer, in dem wir uns mit historischen Überresten, wie Münzen, Schriftstücken und Götterskulpturen befassten. Da Ajmer auf Grund der Feiertage sehr überfüllt war und die Straßen nur zu Fuß passierbar gewesen wären, entschied die Mehrheit, dass wir den Besuch von Schrein und Moschee  ausfallen lassen. So fuhren wir weiter nach Puskhar, um dort ein wundervolles, vegetarisches Abendessen zu genießen. Puskhar ist ein Pilgerort, in dem weder Fleisch noch Alkohol konsumiert werden darf.

Blogeintrag und Bilder: Fahema Qarar und Tabea U. Buddeberg

6. Tag: Ajmer (28.10.2022)

Die Übernachtung in Ajmer, in einem Hotel, das durchaus als kleiner Palast durchgehen würde, wurde am Abend mit einer kleinen Darbietung eines Tango Duos abgerundet. Der Morgen brachte uns zum Pushkar Lake und auf eine kleine Wanderung durch die Altstadt.

Die Kleinstadt mit rund 20.000 Einwohnern wird durch ihren heiligen See geprägt. Pilger baden im heiligen See („Gath“ werden die Badestellen genannt) und Touristen folgen den Pilgern und bestimmen die wirtschaftliche Ausrichtung des Einzelhandels. Pushkar liegt am Fuß des Aravalligebirge im Vorland der Wüste Thar. Die Bevölkerung besteht fast ausschließlich aus Hindus. Berühmt ist, neben dem See, der  alljährlich im November stattfindende Kamelmarkt (Pushkar ka Mela). Hier spiegelt sich die Geschichte der Stadt wider, die als Wasserstelle für Kamelkarawanen bedeutsam war. Pushkar beheimatet außerdem einen der wenigen Brahmatempel in Indien. Brahma wollte, so die Legende, am See eine Zeremonie abhalten und da seine Frau gerade nicht verfügbar war, blieb ihm keine Wahl und er schnappte sich eine junge Hirtin als Zweitfrau. Seine erste Frau zeigte sich in der Folge recht unflexibel und verfluchte Brahma. So wurde er zu dem Gott, der von den Menschen vergessen wird und in der Folge mit nur einem Tempel in Indien auskommen muss.

In Ajmer findet sich das zur Kolonialzeit gegründete Mayo College mit 840 Jungen zwischen 9 und 18 und rund 120 Lehrer:innen. Das College ist eine Boarding School nach englischem Vorbild. Diese durchaus elitäre Bildungseinrichtung (die Schulgebühren liegen bei 14.000€ im Jahr) wurde 1875 von Richard Bourke, dem 6ten Earl of Mayo (zu dieser Zeit Vizekönig in Indien) gegründet. Neben dem Unterricht können die Kids sich im Polo, Golf oder Cricket beweisen. Nach der Überzeugung des Gründers verlangte es für die zukünftige Elite in Indien nach einem Ort der sich am Eton College in England orientiert. Beziehungen sind ein wichtiger Baustein für die jungen Führungskräfte und dies scheint das Mayo College durchaus zu gewährleisten.

Im indischen Tilonia zeigt das 1972 gegründete Barefoot College einen durchaus gegensätzlichen Ansatz. Bunker Roy, der Gründer des Barefoot College: „The ‘Barefoot approach’ may be viewed as a ‘concept’, ‘solution’, ‘revolution’, ‘design’ or an ‘inspiration’ but it is really a simple message that can easily be replicated by the poor and for the poor in neglected and underprivileged communities anywhere the world.

Ein landesweites Gesetz „Right to Education“ schreibt seit 2009 den Schulbesuch aller Kinder im Alter zwischen sechs und 14 Jahren vor. Dennoch gehen immer noch 50 bis 70 Millionen Kinder nicht zur Schule. Eine gute Schulausbildung ist für die Menschen der erste Schritt in die Unabhängigkeit. Dies gilt vor allem für die Kinder der indigenen Bevölkerungsgruppen und Kastenlosen. Für sie bedeutet Bildung die Freiheit von Armut und Unterdrückung, aber auch die Möglichkeit sich selbst zu entfalten

Die Ausbildung am Barefoot College setzt ausschließlich auf praktische Anleitung und will damit die Eingangsvoraussetzungen so niedrig wie möglich halten. Weder Lese-/Schreibkompetenz, noch andere klassische Bildungsideale müssen erfüllt werden. Hier können Ärzte und Ärztinnen ausgebildet werden, die ihr Wissen ausschließlich aus praktischen Übungen erlangen. Die Ausrichtung auf die Ärmsten, ohne Rücksicht auf religiöse, geschlechtsspezifische oder regionale Grenzen, ist die Basis der Arbeit am College.

Selbst ein Kinderparlament, mit der Möglichkeit einer Abwahl von Lehrern und Lehrerinnen, wurde errichtet. Vielfältige handwerkliche Arbeiten wie das Weben, das Erstellen von Notizbüchern oder Dekoartikeln wird den Schülern in 6 bis 12 Monaten vermittelt. Darüber hinaus hat das Barefoot College ein Projekt zum Organic Farming initiiert. Hier wurden viele gefährdete Arten aufgezogen und gepflanzt. Darunter 92 unterschiedliche Heilpflanzen. Diese werden kostenlos für die Dorfbewohner zur Verfügung gestellt. Eine Radiostation mit 15km Reichweite und 15000 Hörern gehört ebenfalls zu den imposanten Angebot dieser NGO. Die Frauen der Redaktion senden täglich zweimal ihr Programm in die umliegenden Dörfer. Die Solar Mamas of Africa und das Barefoot College bilden Frauen als Solaringenieurinnen aus. Seit 1989 hat die NGO dadurch Licht in das Leben von etwa 450.000 Menschen gebracht. Bei der Ausbildung zu Solaringenieurinnen lernen die Frauen, Solarlampen zu bauen, zu installieren, zu betreiben und im Bedarfsfall wieder zu reparieren.

          

 

                       

 

 

Blogeintrag und Bilder: Richard Sammer und Detlef Beyer

 

7. Tag:  Die rosafarbene Stadt Jaipur (29.10.2022)

Den heutigen Tag widmeten wir ganz der rosaroten Stadt Jaipur,  der Hauptstadt Rajasthans, die mit ca. drei Millionen Einwohnern die größte Stadt Rajasthans ist. Bei einer ersten Fahrt durch die Stadt zum Palast der Winde fiel auf, woher die Stadt ihren Namen bekommen hatte: viele Gebäude im Zentrum sind in einem rötlichen Farbton gehalten wie auch der sogenannte Palast der Winde – die Hawa Mahal – unser erstes Ziel.

Die imposante Kulisse des Hawa Mahal – eine fünfstöckige, mit Fenstern, Erkern und Zierelementen verzierte Schaufassade stellt eigentlich die äußere Wand des Palastteils des Stadtpalasts des Königs von Amber dar, in dem die Frauen lebten. Nur die beiden unteren Etagen wurden tatsächlich genutzt, die drei oberen Stockwerke sind Fassade. Dadurch konnten die Frauen des Hofs das Leben auf der Straße beobachten, ohne selbst gesehen zu werden. Die offene Konstruktion sorgte für eine kühlende Luftzirkulation in den Räumen des Stadtplastes und verlieh der Schaufassade ihren Namen.

Jaipur wurde im Jahr 1727 vom Maharaja Sawai Jai Singh II gegründet und nach einem Plan aufgebaut, der sich heute noch im geordneten Straßennetz findet, Die Gründung der Stadt wurde notwendig aufgrund der fehlenden Wasserversorgung und des Platzmangels in der alten Hauptstadt Amer, die 12km nördlich von Jaipur liegt. Dorthin führte unser Weg, denn in Amer befindet sich das  Amer Fort auf einem Hügelkamm oberhalb eines künstliches Sees. Das Amer Fort und der Palast sind seit 2003 Teil des Unesco Weltkulturerbes Hügelfestungen von Rajasthan. Für die Fahrt zum Fort stiegen wir von unserem altbewährten Reisebus um auf geländetaugliche Jeeps, mit denen die Fahrt zum Haupttor auf dem Berg sich wie ein kleines Abenteuer anfühlte.

             

 

     

 

Das Fort und der Palast Amer sind klassische Beispiele der Rajputen Architektur mit späteren Einflüssen durch den Baustil der Moghulen. Die Gebäude wurden wie fast alle Gebäude der Region aus rotem Sandstein und weißem Marmor gebaut und zeichnen sich neben ihrer imposanten Lage durch feine Steinmetzarbeiten aus. Dort oben sahen wir auch unsere ersten Elefanten, die Touristen gegen Geld den Berg hinab trugen. Für solch schnöden Touristenkram hatten wir natürlich keine Zeit, denn die Besichtigung des Forts ging vor.

Ein weiterer Grund für die Verlegung der Hauptstadt von Amer nach Jaipur war die Konstruktion eines Observatoriums in der Nähe des Stadtpalasts in Jaipur. Jai Singh II war begeisterter Hobbyastronom und ließ zwischen 1728 und 1734 insgesamt 18 verschiedene Instrumente aus Stein errichten, die zur Bestimmung der Position und Bewegung von Sternen und Planeten dienten. Das größte Instrument ist eine 27 Meter hohe Sonnenuhr, mit der sich die Zeit bis auf zwei Sekunden genau ablesen lässt. All die Instrumente wurden uns von einem lokalen Guide erklärt. Ich muss jedoch zugeben, dass mir die genaue Bestimmung der Stellung der Tierkreiszeichen auch nach der Führung nicht ganz klar war.

Das letzte Ziel dieses Tages war der Stadtpalast in Jaipur, von dem wir mit dem Palast der Winde bislang nur einen Teil der Außenfassade gesehen hatten. Der Palast wurde zur selben Zeit wie die Stadt erbaut und erstreckt sich im Zentrum Jaipurs über ein weitläufiges Areal. Mehrere zentrale Höfe, Gebäude, Pavillons, Tempel und Gärten lassen den Reichtum der Maharajas von Jaipur erahnen. Besonderes Augenmerk fiel auf zwei riesige silberne Gefäße die im Sarvato Badra (privater Audienzsaal) ausgestellt wurden, jedes mit einem Fassungsvermögen von 4.000 Litern und einem Eigengewicht von 340 Kilogramm. Sie wurden vom Maharaja Sawai Mahdo Singh II speziell in Auftrag gegeben, um darin Gangeswasser auf seiner Reise nach England zur Krönung von Edward VII im Jahr 1902 mitzuführen.

 

     

Nicht unerwähnt bleiben sollte schließlich noch das Abendessen im Restaurant, das eine traditionelle Tanzvorführung indischer Tänzerinnen beinhaltete. Während des Essens wurden immer wieder vermutlich traditionelle Tänze aufgeführt, und schließlich luden die Tänzerinnen auch uns Touristen ein, am Tanz teilzunehmen. Drei aus unserer Gruppe trauten sich sogar und versuchten mit der uns Europäern gegebenen Anmut, den schmalen Grat zwischen Spaß am Tanz selbst und touristischer Inszenierung zu gehen. Augenzeugen berichten, dass der Spaß am Tanz wohl selbst für die Zuschauer eindeutig überwogen hatte.

Blogeintrag und Bilder: Alexander Melzer

 

8. Tag: Fatehpur Sikri und Agra (30.10.2022)

Mit nur 10-minütiger Verspätung waren wir heute nach Agra aufgebrochen und unser umtriebiger Reiseleiter Ranveer kündigte an, dass wir heute wieder mal „alles“ zu sehen bekämen– übersetzt hieß das: volles Programm, keine Freizeit, keine Zeit für „Shopping“ – so ist das auf Exkursionsreisen!

Während der Busfahrt erhielten wir, wie jeden Tag, Landesinformationen, diesmal über das indische Schulsystem. Wir erfuhren von Ranveer, dass es keine Schulpflicht gab, gleichwohl aber eine Schuluniformpflicht! Zudem berichtete er, dass der Staat die Kinder fördere, indem insbesondere den Mädchen kostenloser Schulbesuch ermöglicht würde, d.h., dass auch die Kosten für Bücher & Uniform vom Staat übernommen werden.  Der Hintergrund hierfür ist die Bevorzugung der Jungenausbildung, da den Eltern in ländlichen Gebieten häufig das Geld fehlt, auch die Mädchen in die Schule zu schicken. Ranveer informierte über die staatlich geförderte Gründung Navudaya Schulen für besonders begabte Kinder aus der ärmeren Bevölkerung und über Abendschulen für ältere Menschen, die häufig von Frauen aus ländlichen Gebieten besucht würden.

Unser erstes Ziel auf dem Weg nach Agra war das Fatehpur Sikri Monument. Davor wurde ein kurzer Zwischenstopp an einem Tempel im Nagara-Stil eingelegt. Ranveer klärte uns auf, dass diese Art hauptsächlich in Südindien zu sehen sei, insofern freuten wir uns doppelt über den Anblick dieses sehr bunt gestalteten Tempels.

Tempel im Nagara-Stil

Den weiteren Weg kommentierte Ranveer wie folgt: „linke Seite“: überdimensionale Shiva-Figur, „rechte Seite“: Keoladeo National Park, das größte Vogelschutzgebiet Indiens, „linke Seite”: das Mahatma Gandy Veterinary College und „linke Seite”: ein Grabmal mit Kuppel, das auf eine hohe Persönlichkeit verweist.

Eindrücke im Fatehpur Sikri

 

Nachdem wir Rajasthan verlassen hatten, erreichten wir das Bundesland Uttar Pradesh. Dort besuchten wir nun das Weltkulturerbe Fatehpur Sikri, welches der Mogulherrscher Akbar der Große (1542 – 1605) nach dem Vorbild einer Zeltstadt hatte erbauen lassen. Der Grund für diesen Bau war der Wunsch nach einem Sohn. Akbar war von Agrar aus 35 km zu Fuß zu einem dort lebenden Heiligen Mann gepilgert, um die Geburt eines Sohnes zu erbitten. Nach der Geburt seines Sohnes Salim (späterer Name Jahangir) ließ er diese Festung bauen, in der seine türkische, seine hinduistische und seine christliche Frau jeweils eine Wohnstatt erhielten. Bedingt durch den steigenden Wassermangel, wurde die Festung alsbald zu einer Geisterstadt. Sie besticht durch ihre klare und symmetrische Architektur.

In Agrar angekommen, ging es direkt zum Roten Fort. Alle Monumente in Indien schließen nämlich mit Sonnenuntergang. Und so hieß es auf Anweisung Ranveers über unsere „Hörgeräte“: Augen geradeaus & schnellstens an der Besucherschlange vorbei … mit Erfolg und kraft der Autorität Ranveers konnten wir uns vordrängeln, ein übliches Gebaren, das dem Prinzip der indischen Verkehrsverhältnisse folgt.

Ursprünglich war die Stadt Agrar von Hindu Fürsten gegründet und das Fort aus Ziegelstein erbaut worden. Unter Akbar wurde das Fort mit Sandstein überbaut und vergrößert.

Steinmetzarbeiten

Alle sechs Moghulkaiser hatten dort zeitweise ihren Regierungssitz. Einzig Akbars Frau Jodha Bai, die ihm den ersten Sohn geboren hatte, erhielt dort ein in Mamor gebautes Haus. Mamor, der aus Rajasthan kam. Nach ihrem Tod wurde ihr Palast von ihrem Sohn Jahangir genutzt, der beidseitig jeweils ein Haus für seine beiden Lieblingstöchter anbauen ließ.

Jahangir Palast mit Intarsienarbeiten (Edelsteine)

Intarsienarbeiten

 

Feinste Steinmetz- und Intarsienarbeiten sind dort zu sehen. Sie gehören zu den schönsten Indiens! Durch die Fensterbögen leuchtete das Taj Mahal in der Ferne. Mit diesem Blick auf das Grab seiner Lieblingsfrau Mumtaz Mahal musste Jahangir in den letzten acht Jahren seines Lebens vorliebnehmen, da er von seinem Sohn dort in Gefangenschaft gehalten wurde.

Die dortige Audienzhalle, in der Akbar Hof hielt, konnte bis zu 1000 Bittsteller aufnehmen. Vor dieser beeindruckenden Halle befindet das Grab eines unbekannten Engländers, dass an den Aufstand indischer Soldaten gegen die Engländer im Jahr 1857 erinnert.

Im Laufe des Tages wurde zu den Themen, Akbar – der Reichsgründer’ referiert, außerdem erhielten wir profunde Einblicke in die faszinierende hinduistische, islamische und persische Architektur.

Als wir nach einem langen Exkursionstag den Abend mit einem späten Abendessen im Hotel ausklingen ließen, erhielten wir die Info, dass es am nächsten Morgen bereits um 5:45 weiter geht – tja, so ist das Exkursionsleben!

 

Blogeintrag und Bilder: Monika Mattlener und Barbara Schneider

9. Tag: Das Taj Mahal in Agra und die Aligarh Muslim University (31.10.2022)

Der Tag begann früh um 5.45. Nach kurzer Wanderung waren wir vor 6.30 innerhalb der Gedenkstätte.

Wir befanden uns am berühmtesten Grabmal der Welt, ein “Traum in Marmor”.
Taj Mahal bedeutet Krönung des Palastes oder Krone der Bauten.
Shah Jahan,  einer der Mogulherrscher, liess das Mausoleum fuer  seine Lieblingsfrau  Mumtaz im Zeitraum von 1632 bis 1654 bauen. 20 000 Menschen waren am Bau beteiligt. Der Baustil war islamisch mit hinduistischen Elementen. Das Baumaterial war roter Sandstein und Marmor,  der aus Rajasthan in 400 km Entfernung durch Elefanten herangeschafft wurde. Die Blöcke wurden auf einer 3 km langen Rampe in die Höhe transportiert und vor Ort verarbeitet. Marmor wurde vor allem wegen des Lichteinfalls gewählt. Licht spielte eine zentrale Rolle “Sure 24/35: Gott ist das Licht von Himmel und Erde”.
Verstärkt wurde dieser Effekt durch das Wasserbecken, worin sich das Mausoleum widerspiegelt.
Der Marmor wurde mit Intarsien verziert.
Minarette wurden schief gebaut wegen der Erdbebengefahr.
Garten, Bogen und Doppelkuppeln entstammten der islamischen Bautradition.
   
Shah Jahan wollte damit nicht nur ein Grabmal für seine geliebte Frau bauen, sondern den Vorgriff auf ein Paradies auf Erden schaffen.
Leider musste er seine letzten 7 Jahre damit zubringen, dieses Paradies auf Erden aus seinem Hausarrest im roten Fort anzuschauen.  Sein Sohn Aurangzeb hatte ihn entmachtet und gefangengesetzt.
Busfahrt von 9 Uhr bis 12 Uhr.
Während der Busfahrt wurden wir von Richard Sammers Referat über Heinrich Roth und Barbara Schneiders Referat über Flora Annie Steel auf sehr angenehme Weise unterhalten.
Aligarh Muslim University
Im ‘department of history’ wurden wir herzlich begrüßt und mit der Geschichte der Universität vertraut gemacht. Gründer war Sir Syed Ahmad Khan (1817 – 1898), der die politische Emanzipation über Bildung anstrebte.
Heute werden in 13 Fakultäten durch 1500 Lehrende 20 000 Studenten ausgebildet.
Auch deutschprachige Gelehrte, Alois Sprenger und Christian W. Troll lehrten hier.
Wir wurden sehr umfangreich durch die Anlagen geführt,  wobei wir auch die germanistische Abteilung des Foreign language departments und zum Abschluss das Museum “Musa Dakri” kennenlernen.
Nach der Versicherung beider Seiten, die gegenseitigen Beziehungen aufrecht zu erhalten, verabschiedeten wir uns gegen 18 Uhr und erreichten unser nächstes Ziel Delhi um 21.30.
Blogbeitrag und Bilder: Ekkehard Thesen und Wolfgang Ebenhöh
Ergänzung zum Besuch der Aligarh Muslim University:
Überrascht wurden wir von der Tatsache, dass unser Besuch auch Eingang in die lokale Presse und in unterschiedlichen Sprachen gefunden hat (siehe Zeitungsartikel). Eine Inhaltsangabe des Presseartikel findet sich unter dem angeführten Facebook-Link.
   
   
10. Tag Delhi (01.11.2022)

Gestern am späten Abend landeten wir wohlbehalten per Bus in Delhi, um uns heute die Stadt anzusehen und zwei „offizielle“ Termine wahrzunehmen: vormittags der Besuch der Deutschen Botschaft und am Nachmittag ein Besuch bei der Jawaharlal-Nehru-University (JNU).

Wir starteten früh von unserem ein wenig außerhalb gelegenen Hotel, um pünktlich (!) um 08.40 Uhr nach einer ca. einstündigen Fahrt durch die Rush-Hour der ca. 13 Mio. Einwohner zählenden Metropole an unser Ziel zu gelangen. Unser Weg führte uns dabei durch das üppig grüne Regierungs- und Botschaftsviertel Neu-Delhis mit breiten Avenuen und  hinter hohen Mauern verborgenen großzügigen Anwesen.

Die freundlichen Mitarbeiter der Botschaft sowie der Botschafter selbst, Herr Dr. Ackermann, nahmen sich viel Zeit für uns und beantworteten geduldig unsere Fragen wie etwa zu innen- und außenpolitischen, wirtschaftlichen und kulturpolitischen Fragen.

(Bild: Stephan Hesselmann, Deutsche Botschaft Indien)

In der  Kaffeepause kamen wir bereits mit den Referenten ins Gespräch und setzten anschließend diese Gespräche in einer weiteren Fragerunde fort. Nach gut zwei Stunden endete unser Besuch, der uns allen sicherlich viele Denkanstöße und neuen Input gegeben hat.

Anschließend sollten wir Old-Delhi, den alten Teil der Stadt mit seinen engen Gassen, den vielen kleinen Läden und den verwinkelten Häusern kennenlernen. Rund um die auf einem Hügel gelegene Freitagsmoschee, deren Moschee-Gebäude leider nicht für Besucher zugänglich ist, haben sich zahlreiche muslimische Händler niedergelassen. Gerade in diesem Wechselspiel der beiden Teile der Stadt wird deutlich, dass es sich um einen Prototyp einer geplanten kolonialen Stadt Anfang des 20. Jh. handelt, die in diesem Falle aus der white town genannten Gartenstadt der britischen Kolonialherrschaft und der black town der einheimischen Bevölkerung besteht.

Nach einem kurzen Stopp am Grabmal Gandhis, idyllisch in einer großen Parkanlage gelegen, besuchten wir ein weiteres Zeichen britischer Kolonialzeit: das gewaltige India Gate aus dem Jahre 1921. Es erinnert ursprünglich an die gefallenen indischen Soldaten im 1. Weltkrieg. Später wurde es erweitert um das Gedenken an die Gefallenen des Indo-afghanischen Krieges sowie die Toten des Bangladesch-Krieges aus dem Jahre 1971.

Am Nachmittag waren wir schließlich zu Gast bei der JNU und konnten einen äußerst imteressanten Einblick in die wissenschaftliche und vor allem politische Arbeit dieser sehr renommierten staatlichen Universität bekommen. Neben einer interessanten Einführung in die wissenschaftliche historische Arbeit des historischen Instituts, dessen Schwerpunkt unter anderem auf colonial studies liegt, erfuhren wir auch viel über die politische Arbeit dieser Universität, die das moderne, demokratische und offene Indien verkörpert und eine klare Haltung zum Beispiel bezüglich Geschlechtergerechtigkeit oder dem Kastenwesen vertritt. In diesem Zusammenhang erfuhren wir auch, dass die JNU aufgrund ihrer liberalen Haltung zunehmend staatlichen Repressionen ausgesetzt ist. Die offene und direkte Art der Lehrenden und Studierenden, über diese Probleme zu sprechen, hinterließ einen starken Eindruck bei uns und gab uns einmal mehr einen Einblick in die indische Gesellschaft mit all ihren Facetten.

Somit war auch der heutige Tag wieder voller neuer und interessanter Eindrücke, die dazu beitragen, dass sich uns die indische Kultur und Lebensweise immer mehr erschließt.

Blogbeitrag: Heike Just

11. Tag: Fahrt von Dehli nach Amritsar (2.11.2022)

Früh um 5:45 Uhr begann unser Tag.
Die Fahrt ging mit Bus und leichtem Gepäck zum Bahnhof von Dehli. Pünktlich um 07:20 Uhr startete unser Zug, eine Breitspurbahn, Richtung Amritsar. In Indien gibt es drei Schienensysteme: Breitspur, Meterspur und Schmalspur. Die Bahn ist der größte Arbeitgeber in Indien und bedient ca. 11.000 Bahnhöfe auf ca. 360.000 km Schienen. Allein Delhi verfügt über fünf Hauptbahnhöfe. Während die Landschaft an uns vorbei flog, wurden ein Snack und ein Mittagessen serviert. Die Fahrt mit den sieben Zwischenstopps verging bei Gesprächen und beim Zeitung lesen wie im Flug. Nach ca. sieben Stunden kamen wir pünktlich in Amritsar an und konnten wieder in unseren Bus steigen, der uns mit unserem Gepäck erwartete. Das Holiday Inn sollte für die nächste Nacht unser Standort sein, doch zuvor starteten wir von dort um 15 Uhr zum Goldenen Tempel.
Amritsar ist eine Pilgerstadt im Punjab, die den Goldenen Tempel der Sikhs beherbergt. In diesem Bundesstaat leben auch die meisten Sikh Gläubigen. Sie haben ihre eigene Sprache und Schrift und wer aus anderen Teilen Indiens kommt, versteht das Punjabi nicht unbedingt. Ihre Religion, der Sikhismus, ist eine junge Religion, ca. 400 Jahre alt und entstand als Reformbewegung aus dem Hinduismus. Die Männer tragen den typischen Sikh Turban, der mit seiner Wickeltechnik unverwechselbar ist. Damit werden die Haare verdeckt, die ein Sikh nicht abschneiden darf.
Der Goldene Tempel wurde 1984 auf Anordnung von Indira Ghandi gestürmt, weil sich dort Sikh Separatisten verschanzt hatten. Das Eingangstor zum Tempel wurde zerstört und hunderte Menschen wurden getötet. Als Vergeltung töten die Sikh Leibwächter die Premierministerin. In den darauffolgenden Unruhen wurden fast 3.000 Menschen getötet. Der Tempel wurde restauriert und das Eingangstor erneuert.
Der Goldene Tempel beherbergt das heilige Buch der Sikhs, welches jeden Morgen in einem feierlichen Ritual zur Besichtigung ausgestellt wird und abends wieder mit einem Ritual sicher verschlossen wird. Leider war die Schlange so lang, dass wir es nicht besichtigen konnten.
Dafür konnten wir die Küche und die Speisesäle besuchen, in denen täglich 25.000 Menschen ein kostenfreies Essen erhalten.
Der Goldene Tempel war sehr gut besucht und ist auch für Anhängerinnen anderer Religion zugänglich. Die wunderschöne Tempelanlage, die heiligen Gesänge mit der indischen Musik und die andächtigen Gläubigen verbreiteten eine friedliche und meditative Stimmung, die uns alle in ihren Bann zog.

Blogeintrag und Bilder: Patrizia Höfer und Christa Erschfeld

 

12. Tag: Amritsar nach Chandigarh (03.11.2022)

Nach einem leckeren Frühstück ging es morgens mit dem Bus los, wieder in Richtung des Goldenen Tempels. Diesmal jedoch war unser Ziel ein anderes: Die Gedenkstätte des Massakers von Amritsar 1919 „Jallianwala Bagh“. Hier sei angemerkt, dass nur das Verschieben der Reise wegen der Pandemie uns den Besuch ermöglichte, da die Gedenkstätte erst letztes Jahr nach Renovierungsarbeiten wiedereröffnet wurde.

Man wird durch einen schmalen Gang von bronzenen Figuren an der Wand begleitet, ehe man eine weite Fläche betritt.

1919 war hier nur Schotter, keinerlei Schutzmöglichkeit bot sich vor den Kugeln von Dyer und seinen Männern. Doch jetzt ist ein Garten angelegt mit Bäumen, Wegen und einem Monument. Die markierten Einschussstellen in Wänden lassen einen nicht vergessen, was hier erst vor 103 Jahren passiert ist.

Nach einem sehr interessanten Vortrag zum Massaker von Amritsar 1919 von Detlef, betraten wir die verschiedenen Galerien der Gedenkstätte. In ihnen erfuhr man etwas über manche der Opfer und über den Tag selbst, auch wie von ihm in den Zeitungen berichtet wurde.

Dann machten wir uns auf den Weg zu unserem nächsten Ziel. Es ging vorbei an der Flammenstatue auf dem Vorplatz der Gedenkstätte und der Statue des Maharaja Ranjit Singh, zum erst 2017 eröffneten Partition Museum.

Dort erwarteten uns sehr vielfältig aufbereitete und dargestellte Informationen zur Teilung des indischen Subkontinents in Indien und Pakistan 1947. Es gab Texttafeln und Fotos, plastische Darstellungen, erhaltene Gegenstände und Bildschirme, auf denen verschiedene Zeitzeugeninterviews liefen. Wir bekamen etwas Zeit uns selbständig durch das Museum zu bewegen, später würden wir gemeinsam über die Eindrücke sprechen. Nachdem die Zeit viel zu schnell rum gegangen war, trafen wir uns nach einem Abstecher im Museums-Shop und liefen gemeinsam durch Amritsars Straßen zu unserem Reisebus.

Dann holten wir den Teil von unserer Gruppe, der an diesem Vormittag leider nicht dabei sein konnte, vom Hotel ab und machten uns auf den Weg nach Chandigarh, nicht ohne noch einmal anzuhalten und leckere Bananen fürs Mittagessen zu kaufen.

Auf der Fahrt bekamen wir drei interessante Referate zu hören, zuerst von Jörg über die Great Mutiny, dann von Fahema über die Verwaltungsstruktur der British Raj und abschließend von David zu Rudyard Kipling. Die Fahrt verging wie im Flug und schon bald kamen wir in Chandigarh, einer etwas anderen indischen Stadt an, doch darüber erfahren wir wann anders mehr. Zuerst erwartet uns morgen eine Fahrt mit der Schmalspurbahn und so schliefen wir nach einem leckeren Abendessen voller Vorfreude ein.

Blogeintrag und Bilder: Cora Stauber und Jasmin Koch

13. Tag: Chandigarh und Zugfahrt nach Shimla (04.11.2022)

Auf der Fahrt zu unserem ersten Tagesziel, dem Nek Chand Rock Garden in Chandigarh, hörten wir im Bus noch das von Referat Lukas Lonser Postkoloniale Erinnerungskultur am Beispiel der indisch-pakistanischen Spaltung. Dies war noch der Nachtrag zum Partition Museum in Amritsar am Vortag.

Der Nek Chand Rock Garden oder auch Rockgarden ist kein Garten im herkömmlichen Sinn mit Blumen, Bäumen und Sträuchern, sondern ein Skulpturengarten, geformt aus dem Restmüll der Bewohner und der Industrie Chandigarhs. Neck Chand Sainis, der Erbauer des Gartens, hat 1957 heimlich begonnen die Skulpuren zu formen. Besonders das Material Keramik, z. B. Scherben alter Badewannen, WC-Schüsseln oder Fliesen sind häufig zu finden, aber auch Metall oder Schmuck.

Als die Regierung 1976 die Skulpturen entdeckte, war man zuerst schockiert über die Figuren und es sollte alles wieder entfernt werden, da dies absolut nicht in das streng geometrische Stadtbild des Architekten von Chandigarh nach den Plänen von Le Corbusier passte. Dann entschloss man sich doch aus den Anfängen von Nek Chand Sainis eine Attraktion zu machen. Ihm wurden rund 60 Arbeiter zur Seite gestellt und so entstand der Garten in seiner heutigen Form, mit vielen weiteren Skulpturen, Brunnen, Wasserfällen, Übergängen, Durchgängen und auch einem kleinen Theater.

Mittelerweile erstreckt sich der Garten auf eine Fläche von über 16 ha. Die Wasserfälle und Brunen werden von Chandigarhs künstlich angelegten Sukhna-Sees gespeist. Seit der offiziellen Gründung haben schon ca. 12 Millionen Menschen diesen sehr spannenden Garten besucht.

Als nächste Station stand unsere Reise nach Shimla an. Zu erreichen ist die ehemalige Sommerresidenz der Briten entweder über eine im Ausbau befindliche Bergstraße oder mit der Kalka-Shimla-Railway. Für uns ging es mit dem Zug in das auf 2.200 m Seehöhe liegende Shimla. Die Kalka-Shimla-Railway ist eine Schmalspurbahn mit einer Spurweite von 762 mm und einer Streckenlänge von knapp 100 km. Die Fahrt dauert ca. 6 Stunden, überwindet dabei einen Höhenunterschied von 1.420 m, überquert 864 Brücken, durchläuft 102 mehr oder weniger lange Tunnel, 919 Kurven und passiert 18 Bahnhöfe, wobei hier nur an einigen wenigen automatisch gehalten wird. Landschaftlich ist der Ausblick die ganzen 6 Stunden hindurch sensationell.

 

Es geht vorbei an tiefen Schluchten und steilen Berghängen an welchen Sonnenröschen und ähnliche, bei uns nur bedingt haltbare Pflanzen, üppig wuchern. Besonders erstaunt haben auch die Kakteen auf 1.700 – 1800 m. Immer wieder kommen die sogenannten Hill Stations ins Blickfeld, Städte mit teilweise 40 – 100 tausend Einwohnern, welche in die Berghänge gebaut wurden.

Gegen 17:30 Uhr haben wir planmäßig Shimla erreicht. Vom Bahnhof aus gings im Taxi-Konvoi ins Hotel. Diese Fahrt vermittelte uns schon einen ersten Eindruck der Bauweise einer Hill Station: Die Straßen eng, kurvig und steil. Im Hotel angekommen gab es zum Abschluss noch ein ergänzendes Referat von Tatjana Stephanowitz zur Entstehung der Kalka-Shimla-Railway. So ging wieder ein spannender, interessanter und lehrreicher Exkursionstag zu Ende.

Blogbeitrag und Bilder: Patricia Farfeleder und Tatjana Stephanowitz

14. Tag: Shimla (5.11.2022)

Nach einem gemeinsamen Frühstück im Hotel Woodvolle Palace, einem Gebäude aus der Zeit der britischen Kolonialherrschaft (erbaut 1911), machten wir uns auf zu unserer ersten Station des heutigen Tages: einem Hindu-Tempel auf einem der Shimla umgebenden Gipfel. In Jeeps und mit lokalen Führern schraubten wir uns über die vielen Serpentinen auf 2.500m Höhe. Nach einem kurzen Aufstieg war der Gipfel erreicht, wobei die dünnere Luft sich bereits bemerkbar machte. Umringt von zahlreichen interessierten Affen erhielten wir eine Einführung in die Mythologie des Affengottes Hanuman, dem der dortige Tempel sowie eine 30m hohe Statue gewidmet ist. Darüber hinaus bot sich uns ein großartiger Blick auf die Ausläufer des Himalaya.

Im Anschluss besuchten wir das StateMuseum, wo wir einige archäologische Funde aus der Region bebestaunten. Auffällig waren vor allem Budhastatuen, deren Darstellung des Buddha (jung, schlank) von anderen Statuen abwich. Das Museum zeigte auch Bilder von Klöstern des tibetanischen Buddhismus im Bundesstaat Himalacha Pradesh, der Übergangszone zwischen Tibet, Nepal und Indien ist.

Da Shimla aber aus unserer europäisch-historischen Perspektive insbesondere für seine seit 1864 bestehende Rolle als Sommerquartier der britischen Kolonialverwaltung interessant ist, stand nun das 1888 fertiggestellte britische Residenzgebäude auf dem Programm. Ebenfalls hoch oben über Shimla  thronend (inkl. einer erneut beeindruckenden Aussicht auf die umliegenden Gipfel), erhielten wir in diesem für die Briten sehr wichtigen Repräsentations- als auch

Herrschaftsgebäudes  eine Einführung zur strategischen Bedeutung Shimlas sowie einen Überblick in die Lokalgeschichte des Gebäudes. Neben der Kolonialherrschaft war die Residenz auch Zeuge wichtiger Gipfeltreffen zwischen INC und Muslim Liga in den Jahren 1946 und 1947 im Vorfeld der Teilung Britisch-Indiens. So war bspw. der Tagungstisch zu besichtigen, an dem u.a. Jawaharlal Nehru, Mahatma Gandhi, Muhammed Ali Jinnah und Vizekönig Lord Mountbatton über die Zukunft des Kolonialgebiets verhandelten. Auch die herrschaftliche mehrgeschossige und fast vollständig mit Teak-Holz vertäfelte Haupthalle beeindruckte alle.

Wieder an der frischen Luft unternahmen wir noch einen gemeinsamen Stadtrundgang durch Shimlas enge Gassen und Bazare, auf dessen Weg ein altes Theater und eine alte Poststelle. Abschließend führte unser Rundgang uns in eine anglikanische Kirche, von denen es an den Ausläufern des Himalaya gelegenen und von den Briten ausgebauten sog. Hill-Stations üblicherweise eine oder mehrere gibt.

Zum Abschluss des Tages standen zwei Referate auf der Agenda, eines über Geschichte und Bedeutung der Hill Stations für die britische Kolonialherrschaft und eines über das Leben des Louis Mountbatton, letzter Vizekönig von Indien.

Blogeintrag und Bilder: Uwe Weber und Lukas Lonser

15. Tag: Chandigarh (6.11.2022)

Gegen neun Uhr mussten wir leider den außergewöhnlichen Ort Shimla wieder Richtung Chandigarh verlassen. Diesmal nahmen wir nicht den Zug, sondern fuhren mit Taxis aus dem engen Ort heraus und stiegen in unseren gewohnten Bus um, in dem uns  der Busfahrer und sein Begleiter mit einem fröhlichen “Good Morning” begrüßten.

Die Fahrt war aufgrund der wunderschönen Aussicht auf die Berge kurzweilig. Gegen 13:30 Uhr erreichten wir das Le Corbusier Center in Chandigarh und Heike Just hielt direkt ihr interessantes Referat zu dem belgischen Architekten, der die Stadt Chandigarh als neue Hauptstadt geplant hatte, nachdem die ursprüngliche Hauptstadt der Region nach der Unabhängigkeit an Pakistan gefallen war. Das besondere an Chandigarh ist sicherlich die Idee Corbusiers, die Stadt in Sektoren aufzuteilen, die im wesentlichen alle das gleiche Maß aufweisen. Wohngebäude sollten in den besten Zonen der Stadt entstehen, der Funktionsbereich Arbeit wurde an die Ränder der Stadt verlegt. Besonders das Regierungsviertel zeigt den Stil des Brutalismus, der ab den 1950er Jahren weltweit für einen neuen Baustil stand. Die Charaktereigenschaften sind schnell umrissen: blockartige, simple Strukturen aus Beton, die vielfach übereinander gestapelt sind. Der “Capital complex” ist dann auch seit 2016 Unesco Weltkulturerbe.

       

Im Anschluss hatten wir die Gelegenheit diesen “Capital complex” zu sehen.

   

Unter Sicherheitsvorkehrungen wurden wir durch das Regierungsviertel geführt, dass aus Angst vor Terroranschlägen leider auch eigentümlich einsam und verloren sowie deplatziert wirkte. Der Komplex besteht aus drei Gebäuden: dem Versammlungspalast, dem Sekretariatsgebäude und dem Hohen Gericht, darüber hinaus zeigen sich vier Monumente wie die Open Hand, der Geometric Hill, der Tower of Shadows und der Martyrs Mo. Die Regierungsabgeordneten kommen lediglich für zwei Monate im Jahr in die Gebäude, die ansonsten leer stehen.

Ganz ungewöhnlich für unsere Exkursion ist, dass bereits am Nachmittag das Programm mit der Besichtigung des Regierungsviertels und einer kurzen Stadtrundfahrt beendet ist. Es ist der vorletzte Tag unserer erlebnisreichen Tour durch Indien. Da wir am folgenden Tag in der Nacht Richtung Flughafen unterwegs sein werden, feiern wir an diesem Abend ein wenig den Abschied von Indien und stellen fest, dass uns das Land auf viererlei Arten überrascht hat und uns durch die umfangreichen und sehr diversen Besichtigungen, den Besuchen der Institutionen und Universitäten sowie durch die Referate aller Teilnehmenden näher gebracht wurde.

Blogeintrag und Bilder: Ute Kemmerling

 

16. Tag: Letzter Reisetag: Chitkara University  und Fazit von Prof. Nagel

Chitkara University

Der letzte Tag unserer Exkursion war angebrochen. Da wir die betongegossenen Sehenswürdigkeiten Chandigarhs bereits am Vortag hatten unterbringen können, stand nun eigentlich nur noch der Versuch auf dem Programm, rechtzeitig mit unserem Bus den Flughafen in Delhi zu erreichen. Unterbrochen nur von einem Kurzbesuch an der privaten, erst vor 12 Jahren gegründeten Chitkara University, die ihren Campus eine knappe Fahrstunde vor den Toren Chandigarhs hat. Vermittelt hatte den Kontakt Heike Schinnenburg, BWL-Professorin in Osnabrück und Bekanntschaft aus früheren Reiseaktivitäten. Dass wir dank ihrer freundlichen Vermittlung einen Termin bei der Pro-Vice-Chancellor für Internationale Beziehungen hatten, war eine wunderbare Gelegenheit, noch einmal eine andere Universitätserfahrung zu machen. Meine Erwartungen angesichts der sehr spannenden Besuche in Aligarh und Delhi waren jedoch nicht allzu hoch.

Wie so häufig kommt es am Ende anders. Schon der erste Eindruck vom Campus nach der Fahrt durch das imposante Eingangstor war beeindruckend. Neu, modern, gepflegt; aus allen Ecken tönte es: Hier herrschen besten Studienbedingungen. Empfangen wurden wir von Prof. Dr. Sangeet Jaura und einer Reihe ihrer Kolleg*innen – mit einem großformatigen Plakat extra für unseren Besuch, bei dessen Anblick ich erst einmal überlegen musste, ob ich amüsiert oder peinlich berührt sein soll.

  

Die Freude siegte, und der Empfang war an Entgegenkommen und Freundlichkeit kaum zu überbieten. Neben einigen Redebeiträgen – einer davon auf die Schnelle von mir selbst improvisiert – gab es eine Rundfahrt auf dem Campus, ein ausgezeichnetes Mittagessen und viele interessante Gespräche. Für die Kolleg*innen der Chitkara University ist die FernUniversität, das kam glaubhaft rüber, tatsächlich ein interessanter Ansprechpartner, sei es für die gerade gegründete Psychologie oder für die Historiker*innen, deren eigener Studiengang im nächsten Jahr ins Leben gerufen werden soll. Was könnte uns Besseres passieren, als mit einer solchen Abteilung ganz zu Beginn ihrer Entwicklung ins Gespräch und ggf. in Kooperation zu kommen. Sofort begannen die ersten Pläne in den Köpfen der Lehrgebietstruppe zu reifen.

Der Besuch der Chitkara University hat sich also mehr gelohnt als ursprünglich gedacht. Leider mussten wir recht bald wieder aufbrechen, um dem Verkehrschaos in Delhi erfolgreich trotzen zu können. Die lange Busfahrt zum Flughafen bot dann genug Zeit, um Rückblick zu halten und mir das durch den Kopf gehen zu lassen, was für mich so alles von der Reise in Erinnerung bleiben wird. Keine Frage, es wird so einiges sein; die ersten Schlagworte, die mir in den Sinn kommen, sollen diesen Blog als eine Art persönliches Fazit abschließen.

Rückblick

Hier nun also mein ganz persönliches, subjektives Glossar zur Indien-Exkursion:

Affen. Fast so heilige Tiere wie Kühe (siehe dort) und daher mit ähnlicher Narrenfreiheit ausgestattet. Für den Hanuman-Tempel in Shimla galt eine Affenwarnung: Hier stehlen die ortansässigen Primaten Brillen, um sie gegen verzehrbares Lösegeld gleich wieder herauszurücken. Trotz Vorwarnung durften auch Exkursionsteilnehmer diese transkulturelle Erfahrung machen. Frage (aber nicht für Historiker*innen): Haben diese Affen sich selbst dressiert oder dressieren sie gerade uns Menschen? Ansonsten gab es viel weniger Affen, als ich persönlich erwartet hatte, und die wenigen lagerte in der Regel nur träge am Wegesrand. Aber wer interessiert sich schon für Menschen?

Bananen. Siehe „Sikh-Witze und Bananen“.

Beton. Bauliches Sinnbild für den Fortschritt, welcher der westlichen Moderne innewohnen soll. Wer also – wie Nehru – selbige nach Indien bringen will und dafür einen dafür einschlägigen Guru – wie Le Corbusier – engagiert, der baut eine quadratische Betonstadt in den Punjab und zieht unverputzte graue Verwaltungsgebäude hoch. Dass diese längst vor sich hin rotten, ist ja nicht mehr Sache der Moderne-Gurus. Dass der Capitol District von Chandigarh dennoch ein schützenswertes Denkmal ist, ging als common sense in der Gruppe durch. Dass die Beton-Ästhetik auch schön ist, vertraten nur einige wenige Unbeirrbare. Ich lasse das mal so stehen …

Britischen Kolonialzeit, geringe Präsenz. Gouverneurspalast und Kirchen gab es in Shimla zu sehen. Und die Prachtbauten des Mayo College in Ajmer wirkten auch recht kolonial. Ansonsten war das Titelversprechen der Exkursion, Imperialisten zu präsentieren, offenbar Augenwischerei. Das koloniale Massaker von Amritsar hat seine weiträumige Gedenkstätte, doch wenige hundert Meter weiter werden ausführlich – und ausgezeichnet dokumentiert – die Opfer der Partition im gleichnamigen Museum vorgestellt, ohne dass die Kolonialmacht als negativer Fixstern gebraucht wird. Vielleicht hat der deutsche Botschafter, Dr. Ackermann, ja recht: Das heutige Indien ist viel zu selbstbewusst, als dass es sich noch permanent an der Kolonialzeit abarbeiten müsste.

Busfahrer. In Europa eine Tätigkeit, die vornehmlich einen Führerschein voraussetzt; in Indien eine hohe Kunst, die nur die indische Hochschule des Lebens lehrt. Voraussetzungen (außer Führerschein, der nützt eh nix): vollständig uneingeschränkte Geduld, die Fähigkeit zur millimetergenauen Einschätzung sämtlicher teilnehmenden Fahrzeuge (des eigenen, des gegenüberstehenden und desjenigen, das hinter der nächsten Straßenecke lauern könnte), die Fähigkeit der Zukunftsvorhersage (zumindest für die nächsten Minuten), ein alle baulichen Grenzen überschreitender Orientierungssinn, ein Gefühl für Gangschaltung, Kupplung und Bremse, das über europäische 5-Gang-Getriebe nur lachen kann, und eine Ganesha-Figur in der Fahrerkabine (berechtigte Frage eines Mitreisenden: „Warum hat der Hl. Christopherus eigentlich einen Rüssel?“). Wir hatten Glück: Unser Fahrer war ein Meister dieser Kunst.

Colleges. Landestypisch keine Bezeichnung für Universitätseinrichtungen, sondern für Schulen ganz unterschiedlicher Art. Planmäßig (denn wir planen immer Unvorhergesehenes, Zufälliges und Chaotisches ein) erfuhren wir in Ajmer mit nur zwei Besuchen die gesamte Bandbreite. Im kolonialzeitlichen Mayo College, heute wie damals ein Elite-Internat, konnte wir Exzellenz in allen Facetten bewundern. Am Barefoot College, einer NGO, die sich dem Lernen aus der Praxis ohne Bildungszertifikate verschrieben hat, erlebten wir, was Selbsthilfe unter marginalisierten Gesellschaftsgruppen heißen kann. Beide Besuche waren lohnend; einen eindeutigen emotionalen Sieger gab es dennoch. Es muss nicht immer Geschichte sein, die Historiker*innen tief beeindruckt.

Eisenbahn. Nein, keine Ziegen im Abteil, kein Sitzplatz auf dem Dach und keine Gedrängel um Stehplätze in der Tür. Ob im Schnellzug nach Amritsar oder auf der serpentinenreichen Schmalspurbahn nach Shimla, wir saßen bequem und geordnet – und kamen jeweils pünktlich am vorgesehenen Ziel an. Kennt man gar nicht mehr …

Gesang. Siehe „Tanz und Gesang“.

Kleidungssünden, ungewollte. Ein an religiösen Zentren unumgängliches Phänomen. Wer in Amritsar nur eine handelsübliche (und daher tempeluntaugliche) Kappe dabei hat, muss einen leuchtenden orangefarbenen Lappen um die Stirn binden. Wer als (ungläubige) Frau die Hauptmoschee in Delhi betreten will, muss sich in umgeschneiderte, bodenlange Vorhangfragmente hüllen. Unbestritten sind die dümmsten aller Tourist*innen nun jederzeit zu identifizieren. Und sonst? Gut, die Götter sind vor optischen Belästigungen aus dem menschlichen Alltag geschützt – aber wer schützt sie vor ihren textilen Beschützern?

Kontrolle, gruppenbezogen. Ein stets angestrebtes, aber selten erreichbares Ideal jeglicher Exkursionsleitung. Wie hält man sage und schreibe 26 Personen im indischen Verkehrsgewimmel zusammen? Wer macht gerade noch ein Detailphoto, das nur kopfüber von links hinten aus einer engen Nische heraus geschossen werden kann? Wer muss unbedingt jetzt noch einen vormodernen Geldautomaten mit der falschen Kreditkarte überlisten? Aber: Niemand ist uns verlorengegangen; alle haben auf alle geachtet. Völlig unbegründete Befürchtungen und eine einfach großartige Truppe.

Kühe. Die allerheiligsten Vierbeiner in Indien, in allen Farbschattierungen und an jedem noch so ungünstigen Verkehrsknotenpunkt vertreten. Sie stehen herum, fressen alles, was nicht schnell genug weglaufen kann, und dienen Exkursionsteilnehmer*innen vor allem als Photomotiv. Ob die hohe Zahl an heiligen Kuh-Bildern während der Reise das Karma der Exkursion zu steigern vermag?

Paläste und Festungen. Markante Gebäude, von denen es in Nordwest-Indien ganz offenbar zu viele gibt. Allerdings nicht zu viele, um nicht überall Massen an Tourist*innen (indische!) anzuziehen. Und wir waren mittendrin, beeindruckt von Größe und Pracht – und davon, wie viele Herrscher sich für wie wichtig hielten. Neuschwanstein ist überall, nur nicht so wagnerianisch.

Photographien. Es ist ein weitverbreiteter Irrtum, dass Wissenszuwachs das größte Ergebnis einer Exkursion ist. Dieser wird vom Umfang der photographischen Ausbeute und vom verbrauchten Platz auf Speicherkarten und Festplatten weit übertroffen. Aus der Vielzahl der geschossenen Groß- und Klein-, Gesamt- und Detailphotos lässt sich mit Sicherheit jeder einzelne besuchte Palast virtuell wieder vollständig zusammensetzen. Die Bilderschau auf dem Nachtreffen droht ein Zeitproblem zu werden.

Ranveer. Reiseleiter, von der Agentur als „der Beste“ angekündigt. Einhelliges Ergebnis einer (methodisch allerdings unsauberen) Befragung zum Abschluss der Expedition: Es wurde nicht zu viel versprochen! Unser allseits beliebter Reiseleiter zeichnete sich nicht nur durch Sikh-Witze und Bananen-Versorgung (siehe dort) aus, sondern vor allem durch profunde tagesaktuelle wie historische Kenntnisse, großer Erzählfreude, unverwüstliche Hilfsbereitschaft, Humor und die Bereitschaft, sich jederzeit an ein so obskures Unternehmen wie eine FernUni-Exkursion anzupassen. Und für die Exkursionsleitung bleibt besonders positiv seine geräuschlose Organisation aller Reisedetails „hinter den Kulissen“ in Erinnerung – auch dann, wenn einmal in einem Hotel ganze sechs Personen eine geschlagene Stunde dafür brauchten, um 13 Zimmerschlüssel in der richtigen Reihenfolge zu verteilen (süße Erinnerung an Shimla …). Wenn es mich noch einmal mit einer größeren Truppe nach Indien verschlagen sollte, frage ich auf jeden Fall nach Ranveer.

Referate. Das intellektuelle Rückgrat einer Exkursion. So sagt es das Ideal. Und so ist es dieses Mal auch eingetreten. Es war ein kunterbuntes, einblickreiches Programm, performed im Bus oder im Hotel, in Palastanlagen oder Gärten. Eine erstaunliche Beobachtung am Rande: Bei allen öffentlich gehaltenen Referaten sammelte sich schnell ein größeres Publikum um uns, das ganz offenbar konzentriert und interessiert zuhörte. Da man hinsichtlich der Verbreitung der deutschen Sprache in der Bevölkerung Südasiens durchaus skeptisch sein darf: Verstanden dürfte unser Publikum so gut wie gar nichts haben – offenbar hatte unser Auftritt als solcher schon allergrößten Show-Wert (eine Bewertung spare ich mir an dieser Stelle …).

Reiseleitung. Besteht in der Regel aus mehreren Personen. Von besonderer Wichtigkeit ist das einheimische Element, das immer weiß, wo wir genau sind und warum wir wie lange brauchen (Näheres siehe „Ranveer“). Ebenso wertvoll ist ein Leitungsmitglied, das immer den Überblick bewahrt, alles Organisatorische regeln kann und dabei immer noch weiß, warum wir eigentlich hier sind (with special regards to Ute Kemmerling). Ein Professor soll auch dabei gewesen sein – warum auch immer.

Shopping. Ein beliebter Streitpunkt auf Exkursionen. Hat in einem wissenschaftlichen Programm nicht zu suchen – oder: ist zur Stimmungspflege unabdingbar. Ich war durchaus guten Willens, habe aber erst in Shimla ein Zeitfenster gesehen, die Kaufwütigen unkontrolliert auf einen Bazar loszulassen. Offenkundig, sagt ein Blick auf die Einkaufstaschen, mit Erfolg. Zumindest ausreichend Erfolg, um vor dem Furor der Pro-Shopping-Fraktion geschützt zu sein. Noch einmal gutgegangen …

Sikh-Witze und Bananen. Es könnte das Motto der Reise sein. Bananen, wenn der Zuckerspiegel sank und keine Mittagspause in Sicht war. Völlig unkorrekte Witze über die freundlichen, intelligenten Sikhs, wenn die Aufnahmefähigkeit für Wissenschaft den Grenzwert erreichte. Ranveer (Näheres siehe dort) hatte alles auf Lager und erhielt entsprechend donnernden Applaus. Kommt ein Sikh zum Arzt … – aber das gehört in ein anderes Theater.

Straßenverkehr. In Indien ein großangelegter Feldversuch. Erkenntnisziel: Wie reguliert sich der Verkehr, wenn alle (!) nur mit dem eigenen Vorankommen im Blick drauflosfahren. Erstes Ergebnis des Feldversuchs: Er reguliert sich tatsächlich, irgendwie, mit erstaunlich wenig Unfällen. Zweites Ergebnis des Feldversuchs: Der Blick auf die Uhr ist schlichtweg überflüssig. Unser Beitrag: Staunen.

Tanz und Gesang. Ein wesentlicher Bestandteil der indischen Kultur. Darüber hinaus auch ein wichtiger Bestandteil von Exkursionen. Gesänge aus den hinteren Gefilden des Busses legten dafür Zeugnis ab. Und die Unentwegtesten nahmen sich das Interesse des Lehrgebiets an Hybridisierung zu Herzen und beteiligten sich in Jaipur an der traditionellen Tanzdarbietung beim Abendessen. Das Ergebnis? Ringelreihen mit Winkewinke? Nein, besser keinen Kommentar abgeben …

Tempel, diverse. Bunte, wuselige Heiligtümer der Hindus, elegante weiße Tempelanlagen der Jaina, der goldene Tempel der Sikhs, großräumige Moscheen der Muslime – alles war im Programm inbegriffen. Wenn auch nicht immer explizit gemacht, war Spiritualität ein ständiges Thema der Exkursion, in all ihren Spielarten. Manchmal fremd, manchmal berührend. Meine persönlich intensivste Erinnerung, die ich aber wohl mit einigen teile: die Stimmung rund um den Goldenen Tempel in Amritsar – kein Verlust, dass die Menschenschlangen einfach zu lang waren, um in sein Inneres zu gelangen.

Tuk Tuk. Integraler Bestandteil des indischen Großversuchs Straßenverkehr (siehe dort). Gleichzeitig der praktische Nachweis, dass motorisierte Kleinstgefährte auch dort vorankommen können, wo nach allen Naturgesetzen keine Geländegewinne mehr möglich sind. Dieser unbestreitbare Vorteil brachte auch uns einige Male auf die abschüssigen Sitze der akrobatisch gesteuerten Dreiräder. Alle haben überlebt, alle sind angekommen, niemand ist von der Rückbank gefallen. Wem dankt man jetzt? Der Kunst der Tuk-Tuk-Fahrer, der Unerschrockenheit der Exkursions-Teilnehmer*innen oder Gott Ganesha?

Überraschungen. Daran war die Reise nicht gerade arm. Auch in Kleinigkeiten. Etwas größer: Wer rechnet schon damit, seinen eigenen Namen (richtig geschrieben!) auf einer großflächigen Tafel zu lesen? Der fast staatsmännische Empfang an der Chitkara University war sicherlich eine der großen Überraschung. Genauso, aber völlig anders das sehr persönliche, bewegende Abschiedsgeschenk der Gruppe (with special regards to Monika Mattlener).

Universitäten. Ein Highlight der anderen Art auf unserer Exkursion. Nicht nur historische Bauwerke prägten die Erlebnisse, sondern auch die Begegnung mit Angehörigen sehr unterschiedlicher Universitäten – der weltoffenen muslimischen Universität in Aligarh, der unter politischen Beschuss geratenen progressiven Nehru University in Delhi und der jungen, ambitionierten Chitkara University vor den Toren Chandigarhs. Zu meinen persönlichen Überraschungen auf der Reise zählen auf jeden Fall die offenen Arme, mit denen wir empfangen wurden, und die große Bedeutung, die unseren Besuchen offenbar beigemessen wurden. Am Ende standen gegenseitige Versprechungen: Die Kontakte sollen bestehen bleiben, gemeinsame Aktivitäten ins Auge gefasst werden. Es wird nicht ruhiger in Hagen, wenn eine Exkursion erst einmal vorbei ist.

Also dann: Bis zum nächsten Mal – immer wieder gerne!

Beitrag: Jürgen G. Nagel

Bilder: Tabea U. Buddeberg, Ute Kemmerling, Barbara Schneider

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2 Antworten zu „Unser Reiseblog zur Indien-Exkursion (23. Oktober bis 8. November 2022)“

  1. Avatar von Detlef
    Detlef

    Wie schön das Glossar doch die Berichte abschließt, abrundet und ergänzt.
    Der viel zu kurze Ausflug in dieses bunte, freundliche und in jeder Hinsicht beeindruckende Land war in jeder Hinsicht die Reise wert. Wobei „Ausflug“ hier nicht den Eindruck von einem ordinären Dasein als Tourist:in vermitteln soll. Im Gegenteil. Wir haben wirklich alles (!) gegeben und dafür viel zurückerhalten. Die immer lächelnden Inder:innen haben so unglaublich viel an positiver Energie ausgestrahlt – damit komme ich locker über den grauen Winter in den heimischen Gefilden. Das Kennenlernen von Dozenten und Dozentinnen und Studierenden aus allen Semestern war ein weiteres Highlight der Reise. Für mein Studium an der Fernuni ein wirklich weltenbewegendes Erlebnis. Danke an Euch alle.

  2. Avatar von Andreas Moser

    Das ist toll, dass über diesen Blog die aus Flugscham, Geldmangel oder anderen persönlichen Gründen Daheimgebliebenen und Zurückgelassenen ebenfalls an der Exkursion teilnehmen können und sich damit zwar noch mehr daheimgeblieben, aber immerhin weniger zurückgelassen fühlen.

    Danke!

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